Spannung, Frequenzbereich und Wellenform

Stromstärke

Die Wahl der richtigen Stromstärke ist bei der erotischen Elektrostimulation von entscheidender Wichtigkeit. Auch wenn hier der persönliche Geschmack eine bedeutende Rolle spielt, müssen gewisse Grenzen eingehalten werden, damit es nicht unangenehm oder gar gefährlich wird.

Auf dieser Seite werden einige Begriffe der Elektrotechnik angewandt, die möglicherweise nicht jedem geläufig sind, besonders dann, wenn der Physikunterricht in der Schule bereits einige Jahre zurück liegt oder eher unbeliebt war.
Ich gehe aber davon aus, dass Sie die Begriffsbestimmung zu den elektrischen Eigenschaften gelesen haben und setze die Kenntnis der Unterschiede zwischen Spannung, Strom und Leistung als bekannt voraus.

Die Wahrnehmungsschwelle

Die untere Grenze der Wahrnehmbarkeit für die elektrischen Impulse ist unter anderem abhängig von der verwendeten Wellenform, der Größe und Platzierung der Elektroden sowie der Tagesform des Benutzers. Nachdem sich die Stromstärke aus dem Verhältnis zwischen Spannung und dem Durchgangswiderstand des Körpergewebes ergibt, ist die Stromstärke auch abhängig von der eingespeisten Spannung, der Feuchtigkeit der Haut und dem Innenwiderstand (dem Querschnitt) der behandelten Breiche.

Doch kommen wir nun zu den konkreten Zahlen. Durch Anwendung des Ohm'schen Gesetzes können wir die für eine bestimmte Stromstärke erforderliche Spannung berechnen, wenn wir den Widerstand (im Fall unserer Anwendung den Innenwiderstand des Körpers plus den Übergangswiderstand der Elektroden) kennen. Bei Verwendung der häufigsten Konfiguration aus einer Afterelektrode und einer gut befeuchteten Eichelschlaufe sowie einem Gemisch aus Sinus- und Rechteckwellen mit einem Tastverhältnis von 50% liegt die Untergrenze der Wahrnehmbarkeit bei ca. 2 mAeff, gemessen mit einem handelsüblichen Digitalmultimeter. Da wir bei dieser Konfiguration einen Übergangs- und Durchgangswiderstand von ca. 1500 Ω haben, dürfte die angelegte Spannung bei einem Wert von 3 Volt liegen. Die dabei umgesetzte elektrische Leistung liegt bei 6 mW (Milliwatt).
Wird z.B statt einer Eichelschlaufe eine kleine Gleitelektrode benutzt, dann kann es sein, dass bereits eine Stromstärke von 1,5 mAeff deutlich zu spüren ist, besonders wenn die Elektrode an der Eichelspitze, also am Harnröhrenausgang oder der Übergangszone von Penisschaft und Skrotum liegt. Bei dieser Anordnung ist der Übergangswiderstand deutlich höher. Er beträgt wegen der kleineren Übergangsfläche etwa 2000 Ω. Um die 1,5 mA zu erreichen, muss also wieder eine Spannung von 3 V anliegen. Die Leistung liegt aber in diesem Fall nur bei 4,5 mW.

Abweichungen der MesswerteOszillogramm

Diese Werte beruhen auf tatsächlichen Messwerten bei einem Frequenzgemisch, das aus einem Sinuston von ca. 800 Hz, mit 20 Hz Rechteck pulsierend bei einem Tastverhältnis von 50% besteht und sich übrigens ziemlich gut anfühlt. Die gemessene effektive Spannung sowie die gemessene Stromstärke liegt dabei etwa bei 35% der tatsächlich anliegenden Spitzenwerte. Wer stolzer Besitzer eines OszilloskopsOszilloskop (gr.): Schwingungsbe­trachter.
Ein elektronisches Messgerät, das den zeitlichen Verlauf einer elektrischen Spannung auf einem Bildschirm darstellt.
ist, der wird also deutlich höhere Werte messen als mit einem Multimeter. Auch die angezeigten Werte von digitalen Multimetern und solchen mit elektromechanischem Messwerk unterscheiden sich geringfügig voneinander.

Angenehmer Bereich

Zwischen »gerde noch spürbar« und »unerträglich« liegt der Bereich, in dem der Strom angenehm prickelnd bis stark erregend ist. Es ist eine Intensität, bei der man sich auch über einen längeren Zeitraum – manchmal sogar über mehrere Stunden – verwöhnen kann. Dieser Bereich ist individuell unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab, die man nicht in konkreten Zahlen ausdrücken kann.
Die Tagesform ist ein entscheidender Faktor. Es gibt Tage, an denen man besonders empfänglich für Reize ist, an anderen Tagen ist man eher unempfindlich und manchmal hat man nur wenig oder gar keine Lust auf die Elektrostimulation.
Ein weiterer Faktor ist die Gewöhnung. Wer die EES oft und gerne mit höheren Stromstärken betreibt, gewöhnt sich daran und braucht im Verlauf der Zeit auch höhere Stromstärken, um zum Orgasmus zu kommen.
Auch die Veranlagung ist entscheidend. Manche Leute haben eine Neigung zum Masochismus und wollen auch bei der Elektrostimulation auf ihre Kosten kommen, andere sind sehr sensibel und kommen schon bei sehr schwacher Stimulation zum Höhepunkt.
Dem entsprechend ist es schwierig, einen allgemeinen Richtwert zu beziffern. Als Fustregel gilt aber: Was sich gut anfühlt, ist auch richtig.
In Zahlen ausgedrückt:
Werte von ca. 10 mA sind für fast jeden gut verträglich und angenehm. Bei der oben erwähnten Konfiguration mit Afterelektrode und Eichelschlaufe entspricht das in etwa einer Spannung von 15 V und einer Leistung von 150 mW. Wer es etwas härter mag, der wird sich auch gerne mal 20 mA geben und das wären dann bei 30 V etwa 600 mW. Was darüber liegt, ist der härteren Gangart vorbehalten und für die »normale« EES eigentlich schon zu viel.
Trotzdem gibt es Leute, die eben diese »härtere Gangart« bevorzugen. Für sie sind – je nach PräferenzVorliebe und Gewöhnung – Werte von bis zu 60 mA der ultimative Kick. Diese Stromstärken sind aber wirklich nur im Rahmen von S&M-Spielen als kurze Strafe einzusetzen. Die Spannung liegt hier bei 90 V und dabei wird eine Leistung von 5,4 Watt umgesetzt.
Achtung! Diese Leistung kann bei zu geringem Abstand der Elektroden (weniger als 2 cm) schon nach wenigen Sekunden zu Verbrennungen der Haut führen!

Wenn man es übertreibt

Es soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass starke Reize über längere Zeit die Nerven etwas abstumpfen lassen. Es kann schon mal vorkommen, dass man nach einer etwas ausufernden Sitzung ein leichtes Taubheitsgefühl an den stimulierten Stellen verspürt. So kann es durchaus sein, dass man danach bei erneuter mechanisher Stimulationgemeint ist die Masturbation oder auch Geschlechtsverkehr intensivere Reize braucht, um erregt zu werden.
Das ist normal und nicht weiter schlimm, denn die abgestumpften Nerven regenerieren sich innerhalb von einem oder zwei Tagen vollständig und man ist nach dieser Erholungsphase wieder genauso sensibel wie vorher.


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